Am Abend des 18.06.2018 wurden drei Schnell-Einsatzgruppen der Wasserwacht an den Förchenbach-Stauweiher an der Tatzlwurmstraße alarmiert. Dort fand eine Großübung der Wasserwacht mit einem simulierten Schlauchbootunfall statt.
Gegen 19.30 Uhr fanden sich die Schnell-Einsatzgruppen der Wasserwachten aus Flintsbach, Rosenheim und Bad Aibling zu einer ersten Lagebesprechung an der Wasserwacht-Garage in Brannenburg ein. Dort erhielten die Einheitsführer alle notwendigen Instruktionen für die anstehende Großübung.
Umgehend nach diesem Briefing fuhren die drei Schnell-Einsatzgruppen die Unfallstelle an der Tatzlwurmstraße an. Vor Ort übernahm der erste SEG-Führer die Einsatzleitung und koordinierte den weiteren Einsatz.
Zwei Personen konnten durch die Retter unmittelbar ausgemacht werden. Eine der beiden hatte sich an einem Baumstamm verfangen und musste durch Wasserretter aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Unterkühlt und traumatisiert von dem vorausgegangenen Unfall konnte sie jedoch keine verlässlichen Informationen über weitere Personen geben.
Erst die zweite Person war in der Lage sichere Hinweise über die ursprüngliche Anzahl der Personen auf dem Schlauchboot zu geben. Sie trieb allerdings unterhalb eines kleinen Wasserfalls in der Seemitte auf dem Schlauchboot, wodurch die Kommunikation mit den Helfern deutlich erschwert wurde. Während die Einsatzkräfte sie kurz darauf aus dieser Situation befreiten, begann bereits die Suche nach den drei weiteren vermissten Personen.
Zur Suche standen insgesamt drei Sit-on-Tops (Sitzkajaks) zur Verfügung. Diese paddelten die gesamte Seefläche ab und hielten Ausschau nach den vermissten Personen. Unterstützt wurden Sie dabei durch Wasserretter, welche den Uferbereich zu Fuß absuchten. Dabei fanden sie den geschockten Guide der Gruppe. Er hatte den Untergang der beiden noch verbliebenen Personen auf der anderen Uferseite beobachtet und konnte die Bereiche grob beschreiben.
Unverzüglich begannen zwei Tauchtrupps an den scheinbaren Untergangsstellen mit der Unterwassersuche. Die Wasserretter führten zudem eine Suchkette im Wasser durch und unterstützten die Wassersuche im Flachwasserbereich. Nach einiger Zeit wurden die beiden versunkenen Personen durch die Taucher aus dem Wasser gerettet.
In der Nachbesprechung lobte die Übungsleitung die gute Zusammenarbeit der Einheiten und die gute Koordination der Einsatzleitung. Die verunfallten Personen wurden rasch gefunden und gerettet. Aufgrund der schwer zugänglichen Örtlichkeit notwendige, einsatztaktische Entscheidungen wurden zügig gefällt und durchgeführt.
Leider zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, dass scheinbar unwirkliche Einsätze häufig doch zur Realität werden und die Einsatzkräfte stark fordern. Deshalb wurde bewusst ein schwer zugängliches Gewässer unterhalb des Tatzlwurms für die Übung ausgewählt.
Die Übungsleitung bedankt sich daher bei der Wendelsteinbahn für die Unterstützung bei der Übungsvorbereitung und der Genehmigung einer Übung unter Realbedingungen.
Insgesamt nahmen an der Übung 25 Einsatzkräfte aus den Wasserwachten Flintsbach, Rosenheim und Bad Aibling teil.
Interessierte Personen können sich unter www.wasserwacht-flintsbach.de gerne über Angebote und Einsatzmöglichkeiten informieren.